Hier in Kurzform wie ich die Bibel verstehe, was für mich Glaube bedeutet:
Einzig und allein die Bibel ist die Grundlage für den Glauben. In ihr wird die Erschaffung des Menschen beschrieben, sein Versagen Gott gegenüber und die Rettung durch Gott selbst in Jesus Christus. In der gesamten Bibel finden wir eine Anleitung für unser Leben – seien es Krisen, Sinnfragen, Lebensorientierung, soziale Anfragen, im Wort Gottes ist immer eine Antwort zu finden.
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet.
2. Tim. 3,16-17
Im Neuen Testament finden wir den Rettungsweg für unser Leben in den Evangelien beschrieben. In der Apostelgeschichte und den Briefen sehen wir die Gründung von christlichen Versammlungen und Lehrgrundlagen für die christliche Versammlung. Im Neuen Testament ist an keiner Stelle die Rede von einer organisierten hierarchisch aufgebauten Kirche. Der im griechischen Grundtext des Neuen Testamentes Begriff “ekklêsia” falsch übersetzt mit Gemeinde oder Kirche, bedeutet richtig übersetzt Herausgerufene[Versammlung]. Also eine Gruppe von Menschen, die sich aus einem bestimmten Anlass versammelt, weil sie ein gemeinsames Ziel haben, einen gemeinsamen Ruf (Berufung) folgen . Um es klar zu sagen, nur in der Bibel findet man die Grundlage für den Glauben, nicht in den Lehrmeinungen irgendeiner sogenannten Kirche oder Gemeinde! Wenn man die Kirchengeschichte betrachtet, hat das was sich durch die Gründung der Staatskirche durch den Kaiser Konstantin (ca. 300 n. Chr.) entwickelt hat, nichts mehr mit den Versammlungen die in der Bibel beschrieben sind zu tun. Statt direkt durch den heiligen Geist berufene Dienste in der Gemeinschaft ist eine Ämterkirche entstanden, in der es um Positionen und nicht mehr um Dienste geht. Es ist nun eine Trennung von Theologen und Laien vorhanden und keine Schwestern und Brüder die eins sind in Christus, um mit verschiedenen Gaben Gott und den Menschen zu dienen. Alles was sonst Gott der Versammlung durch den heiligen Geist geben will, wird nun durch so genannte studierte Theologen verwaltet.
Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmass des Wuchses der Fülle Christi.
Eph. 4, 11-13
An dieser Stelle möchte ich auch klarstellen, dass ich nicht Anhänger der so genannten charismatischen Bewegung bin! Für mich ist nur die Versammlungs- und Glaubensform der gesamten Heiligen Schrift, besonders aber des Neuen Testamentes allein bindend (Siehe 2.Tim. 3,16!). Letztendlich ist nicht die Zugehörigkeit an einer Kirche oder Gemeinde oder das Bekennen einer Lehrmeinung die Grundlage für den Glauben, sondern einzig die persönliche Beziehung zu Jesus Christus macht unseren Glauben aus:
Sondern was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen. Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen, dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil. Denn die Schrift sagt: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.
Rö. 10,8-11
Dadurch haben auch Taufe, Abendmahl, Gottesdienst für mich einen anderen Stellenwert als in den so genannten Kirchen oder Gemeinden. Mitgliedschaften, Vereinsstrukturen, Mitgliederlisten oder ähnliches gehören in das Vereinswesen aber nicht zur christlichen Versammlung. Die Gemeinschaft Gläubiger lebt im Vertrauen auf die Fürsorge Gottes und nicht im beantragen und verlangen von Staatlichen Zuwendungen!
Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen! Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis?
2. Kor. 6,14
Die so genannte „Mitgliedschaft“ ist in erster Linie in dem persönlichen Glauben zu finden und damit auch die Zugehörigkeit am Leib Jesu. Es gibt im Neuen Testament kein Aufnahmeritual, nur der persönliche Glaube war die Grundlage Gemeinschaft zu suchen, Versammlungen zu gründen. Das Abendmahl („Herrenmahl„) war in erster Linie eine symbolische Handlung um sich gemeinsam an das Leiden, den Tod und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus zu erinnern (1.Kor. 10!). Und genauso die Taufe: Sie ist in erster Linie ein Bild, dass man mit seinem altem Leben mit Jesus gestorben ist und mit Ihm zu einem neuen Leben auferstanden ist (Rö. 6!). Damit und auch durch die Bedeutung des Wortes Taufe wird deutlich, dass keine unmündigen Säuglinge besprengt wurden, sondern der gesamte Körper des Täuflings wurde untergetaucht. Im Neuen Testament wird an vielen Stellen deutlich aufgezeigt das der Glaube der Taufe vorangeht. (Taufe kommt übrigens aus dem altdeutschen und bedeutet wie das griechische Wort im Grundtext des NT baptizõ: Tauchen, Untertauchen).
Man darf auch nicht außeracht lassen, dass die Grundlagen der christlichen Versammlung jüdische Wurzeln hat. Somit dürften also die ersten christlichen Versammlungen, nach dem sie sich nicht mehr in den Synagogen getroffen haben, die gleiche Form beibehalten haben. Die kultisch-liturgische Form ist ja viel später entstanden als sich heidnisches und christliches Gedankengut vermischt haben. Also müsste man wieder zum Ursprung zurück, unter der Berücksichtigung dass das Neue Testament kein „Gesetzbuch“ ist, sondern nur Anleitung geben will!